Mit der Antragsstellung des damaligen 1. Kommandanten Rupert Müller für die Ersatzbeschaffung des 1980 in Dienst gestellten Tragkraftspritzenfahrzeugs im Jahre 2005, war schnell klar, dass auch eine bauliche Lösung für die Unterbringung einer neuen Fahrzeuggeneration geschaffen werden muss. Höhe, Breite und Tiefe der Garage verweigerten selbst einem verhältnismäßig kleinen Mehrzweckfahrzeug nach aktueller Norm die Einfahrt. So stellte Rupert Müller zugleich den Antrag auf eine geeignete Unterbringung des neu zu beschaffenden Fahrzeuges. Ein Umbau der im alten Rathaus untergebrachten Fahrzeuggaragen mit darüber liegenden Wohnungen erwies sich nach eingehender Prüfung als sehr kompliziert und wurde auch bald aufgrund der Unwirtschaftlichkeit verworfen.
Die Suche der Gemeinde Herrsching nach einem geeigneten Standort für ein neues Feuerwehrgerätehaus begann. Die damalige Bürgermeisterin Christine Hollacher nahm 2006 erste Gespräche und Verhandlungen mit der St. Josefskongregation Ursberg auf. Das Böckhaus im Breitbrunner Ortskern, ein ortsprägendes aber mittlerweile unbewohntes und teilweise im Verfall stehendes Bauernhaus wurde von der St. Josefskongregation Ursberg für eine Umnutzung auf Basis des Erbbaurechts angeboten. Im Januar 2009 wurde allerdings ein Grundbucheintrag über ein Wasserrecht aus dem 19. Jahrhundert gefunden, dessen heutigen Rechteinhaber es vor einem Zustandekommen des Vertrags ausfindig zu machen galt um den Eintrag löschen zu können.
Am 1. Februar 2010 konnte dann endlich der Erbbaurechtsvertrag mit der Gemeinde Herrsching, durch Bürgermeister Christian Schiller unterzeichnet werden und dem Bau stand nichts mehr im Wege. Nach knapp eineinhalbjähriger Bauzeit konnte der Umbau des ehemaligen Böckhauses in Breitbrunn in ein Feuerwehrhaus abgeschlossen und am 19.11.2011 offiziell an die Freiwillige Feuerwehr Breitbrunn übergeben werden.
Obwohl Fundamente verstärkt, Wände, Decken und Teile des Dachs abgebrochen, neu errichtet und heutigen Anforderungen angepasst werden mussten, sei die Bausubstanz weitestgehend in Ordnung gewesen. Ein ebenso großer Neubau an gleicher Stelle war aufgrund des heutigen Baurechts zudem nicht möglich. Die Chance dem ungenutzten und prägenden Gebäude wieder Leben einzuhauchen war nicht nur für die Feuerwehr aufgrund der zentralen Lage sinnvoll.
Bei der Planung wurde auch ein späterer Ausbau eines 180m² großen Mehrzwecksaals für die örtlichen Vereine im ehemaligen Heuspeicher vorbereitet.
Im Teil des ehemaligen Wohnhauses wurden ein Büro, ein Fitnessraum, ein Lagerraum, Schulungsräume, eine Küche und sanitäre Einrichtungen auf zwei Stockwerken realisiert. Duschen und Umkleiden für Männer und Frauen und eine Werkstatt wurden in den alten Ställen untergebracht. Der ehemalige Lüftungsturm der Stallungen wurde zu einem Schlauchtrocknungsturm umgebaut. Die Fahrzeughalle mit zwei Stellplätzen wurde als Abschluss des Gebäudes auf nördlicher Seite neu errichtet.
Der ehrgeizige Kostenplan von rund 1.750.000 Euro für das Bauwerk mit einer Grundfläche von 1.159m² konnte eingehalten werden. Die beiden neu entstandenen Stellplätze wurden von der Regierung von Oberbayern mit insgesamt 80.000 Euro gefördert.